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Tannenbäume
aus Leibstadt

Die Kunst des Christbaum-Anbaus

Bis ein Tannenbaum zwei Meter hoch ist, dauert es viele Jahre. Das Geschäft mit Christbäumen ist deshalb eine hohe Kunst. «Aus der Region. Für die Region.»-Produzent Christian Schilling aus Leibstadt betreibt dieses mit grosser Leidenschaft.

Vielfältige Tannenbaum-Kulturen

Die kleinsten reichen ihm gerade mal bis zum Stiefelende, andere sind schon etwa einen Meter gross und harren noch dem Winter, der vor der Türe steht. An vielen baumelt eine blaue Markierung mit der Aufschrift 1,80 bis 2,40 Meter. Sie werden in nächster Zeit alle noch geschnitten und für den Verkauf vorbereitet. Christian Schillings Tannenbaum-Kulturen sind eine Augenweide an diesem sonnigen, frischen Dezembermorgen. Die feuchte Luft verstärkt den typischen Duft von Fichten und Harz auf diesem Flecken Land noch zusätzlich. «Die Blautannen und Rotfichten machen nur noch einen kleinen Teil meiner Produktion aus», sagt der Tannenbaum-Produzent.

Ein Favorit der Region

Weiter oben stapeln sich denn auch mehrere Beigen bereits geschnittener Nordmannstannen. Diese werden noch am gleichen Tag geputzt, gestutzt, etikettiert und in Netze verpackt. Die Migros Basel verkauft jedes Jahr rund 480 «Aus der Region. Für die Region»-Christbäume sowie 400 Bunde AdR-Nordmannäste aus Leibstadt. Über 90 Prozent der Bäume, die bei Schilling wachsen, gehören denn mittlerweile auch zu dieser ursprünglich aus dem Kaukasus stammenden Sorte.

Handarbeit ist mir sehr wichtig, um im Einklang mit der Natur arbeiten.

Christian Schilling | Tannenbaum-Produzent | Leibstadt

Anspruchsvolle Pflege

Schillings Vater war Bauer im Dorf und hatte vor rund 70 Jahren damit begonnen, auf dem Land, das er nicht mit den Maschinen bearbeiten konnte, Tannenbäume zu pflanzen. Seine Kulturen sind deshalb in eher unwegsamem Gelände und die Pflege benötigt sehr viel Handarbeit. «Das ist mir sehr wichtig, ich möchte im Einklang mit der Natur arbeiten», sagt der Tannenbaum-Produzent.

Stufengerechte Kulturen

 Auch das Regulieren der Triebe, damit die Bäume nicht zu schnell wachsen, geschieht von Hand. Dass neben einer fast drei Meter hohen Tanne ein kleines Bäumchen gedeiht, liegt daran, dass Schilling jeweils im Frühling eine neue Pflanze setzt, dort wo er in der Vorweihnachtszeit einen Baum gefällt hat. «Stufengerechte Kulturen» nennt sich das.

10 Jahre bis zum fertigen Baum

Vom Pflänzchen aus der Baumschule bis zum zwei Meter hohen Christbaum dauert es etwa zehn Jahre. In dieser Zeit muss darauf geachtet werden, dass die Bäume und Äste genügend Platz zum Wachsen haben. In seinen Kulturen stehen denn auch Bäume jeden Alters – insgesamt rund 20'000 Stück. Im Sommer jeweils geht er durch die Baumreihen und markiert die Tannen. «So wissen wir, welche wir im Winter rausnehmen müssen und wie viele wir von jeder Grösse haben», sagt der Tannenbaum-Produzent. Es braucht ein geschultes Auge dafür. In den ersten paar Jahren wachsen die kleinen Bäume nämlich nur wenige Zentimeter. «Ab etwa 1,20 Meter schiessen sie dann plötzlich in die Höhe», erklärt er.

Die richtige Balance

Schilling legt Wert darauf, nur so viele Bäume zu produzieren, wie er auch verkaufen kann. Im letzten Jahr blieben nur sieben Stück übrig, die er einem Ponyhof brachte. Auch die Migros Basel spendet ihre nichtverkauften Tannenbäume, und zwar dem Schweizer Tierrettungspark Sikypark in Crémines im Berner Jura. Während die einen Tiere vor allem an den Nadeln knabbern, sind die Tannen für andere Tierarten eine willkommene Abwechslung.

Der Baum sollte nicht von der eisigen Kälte direkt in die warme Stube gestellt werden.

Christian Schilling | Tannenbaum-Produzent | Leibstadt

Tipps vom Experten

Zum Schluss verrät Christian Schilling, wie der Christbaum am längsten frisch bleibt. «Wichtig ist, dass das Strunkende möglichst sauber ist, bevor es in den Ständer kommt.» Auch die Rinde sollte im Wasser stehen, denn zwischen dem Stamm und ihr nimmt der Baum am meisten Wasser auf. «Der Baum sollte zudem nicht von der eisigen Kälte direkt in die warme Stube gestellt werden», rät der Tannenbaum-Experte. Und nicht vergessen: Der Baum bleibt am längsten frisch und verliert am wenigsten Nadeln, wenn er täglich frisches Wasser kriegt.